Die Brückenbauer – Weltklasse Ingenieure in den Hackeschen Höfen
Berliner und Besucher aus Berlin und der ganzen Welt kennen die Hackeschen Höfe als Ort zum Flanieren und Freunde treffen, für Kino und Theater. Doch in den Höfen wird nicht nur flaniert, hier wird auch gearbeitet. Und das auf höchstem Niveau: Besonders solide im Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner.
Es gibt sie noch – deutsche Unternehmen, die international in der Oberliga mitspielen. Hinter den denkmalgeschützten Fassaden der Höfe wird an zukunftsweisenden Projekten gearbeitet. Leonhardt, Andrä und Partner (LAP-Consult) ist eines der renommiertesten Ingenieurbüros Deutschlands und sorgt bei Projekten weltweit dafür, dass die Konstruktion funktioniert. Besonders in Ostasien und Lateinamerika genießt LAP einen hervorragenden Ruf. Über zweihundert Mitarbeiter:innen an 12 Standorten und in 59 Ländern planen und begleiten Großprojekte in allen Bauphasen – von öffentlichen Gebäuden über Industriebauten bis zu Tunneln und Türmen. Die besondere Spezialität der „beratenden Ingenieure“ sind Brücken: Sie machen etwa die Hälfte aller Aufträge aus. Das aktuell größte Projekt: die futuristische Danjiang Brücke in Taiwan, die längste asymmetrische Schrägseilbrücke der Welt
Foto oben: Danjiang Brücke © Kung Sing Engineering Corporation
Mit Beton zum Erfolg
Die Grundlage für das Renommee von LAP wurde von Fritz Leonhardt gelegt, der bereits 1939 sein erstes Ingenieurbüro gründete. In der Nachkriegszeit machte er gemeinsam mit seinem Partner Wolfhardt Andrä durch innovative Bauwerke aus Stahl- und Spannbeton von sich reden.
Ein Meilenstein war der Stuttgarter Fernsehturm, 1955 fertiggestellt – der weltweit erste Fernsehturm in Stahlbetonbauweise und Vorbild für unzählige Nachfolger. Ebenfalls aus dem Büro Leonhardt, Andrä und Partner stammt die Tragwerksplanung für das Zeltdach des Münchner Olympiageländes – spektakuläres Symbol für die Aufbruchsstimmung in den 1970er-Jahren.
Das Unternehmen hat auch neue Bautechniken wie das Taktschiedeverfahren entwickelt und arbeitet aktuell an einer Alternativen zum Stahlbeton, bei der der Stahl durch Kohlenfaserstoffe ersetzt wird.
Vom Reichstag in den Teilchenbeschleuniger
Aktuell arbeitet das Team am Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke, einem der größten Infrastrukturprojekte der Stadt, sowie weiteren Hoch- und Brückenbauten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Eines der technisch anspruchsvollsten Projekte, an dem Ingenieur:innen aus Berlin und anderen Niederlassungen beteiligt waren, ist der Neubau des Teilchenbeschleunigers FAIR in Darmstadt. Das „Universum im Labor“ soll mit seinen extremen Bedingungen neue Erkenntnisse über den Aufbau der Materie und die Entstehung des Universums ermöglichen.
Blick auf Fernsehturm und Sophienkirche
In den Hackeschen Höfen arbeiten rund 40 Mitarbeiter:innen in drei Gebäudeflügeln, hoch über Hof 2 und 3. Alt sind hier nur die schmiedeeisernen Eingangstüren. Dahinter eröffnen sich helle, moderne Büroflächen mit großen Fenstern und gläsernen Fluren, durchflutet vom Tageslicht.
Der Blick fällt auf die Sophienkirche, den Fernsehturm und auf den grünen Hof 3. Vom Treiben unten bekommt man hier oben wenig mit. Für Dipl.-Ing. Michael Fischer, stellvertretender Abteilungsleiter des Büros, spricht vor allem die zentrale Lage für den Standort: „Zentraler geht es kaum: Wir sind von allen Seiten Berlins gut erreichbar, haben es nicht weit zum und vom Hauptbahnhof”.
Er schätzt aber auch die vielen Restaurants, Shops und die bunte Vielfalt in Mitte: „Hier gibt es nichts, was man noch nicht gesehen hätte”.
LAP-Consult – Leonhardt, Andrä & Partner
www.lap-consult.com
